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Institutionen testen Fahrradträger: Ergebnisse im Überblick

warentestWer viel auf Autobahnen unterwegs ist, sieht häufiger, dass viele Autofahrer gerade in Urlaubszeiten ihre Räder mit dem Fahrzeug transportieren. Dabei kommen Trägersysteme zum Einsatz, durch die sich die Räder am Heck oder auf dem Dach anbringen lassen. Manchmal wackeln die Bikes bedenklich, sodass andere Fahrer einen großen Sicherheitsabstand einhalten. Schließlich drohen schwere Unfälle, wenn sich doch einmal das Rad oder gar der gesamte Träger löst.

Erst kürzlich ist es erneut passiert: Auf der A7 bei Würzburg löste sich ein Bike vom Fahrradträger. Als ein hinterherfahrender Fahrer bremste, fuhren weitere Automobile auf. Die traurige Bilanz: Vier Verletzte und ein Sachschaden von mehr als hunderttausend Euro. Solche Nachrichten werden in diesen Tagen häufiger veröffentlicht. Experten warnen seit Jahren, dass sich nicht alle Transportsysteme sicher verwenden lassen. Neben hochwertigen Fahrradträgern, die gut nutzbar sind, existieren auch Modelle, die nicht empfohlen werden können. Das wird auch durch die Produktberichte belegt, die von unabhängigen Institutionen publiziert werden.

Rezensionen von ADAC und Stiftung Warentest

Renommierte Institute wie Stiftung Warentest oder der ADAC haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Träger geprüft. Ein Experte des Automobilclubs weist darauf hin, dass es zwar immer wieder Unfälle durch schlecht gesicherte Lasten geschehen, allerdings nicht nur Radtransporte betroffen seien. Oftmals würde auch das Ladegut von Lastwagen verloren gehen. Grundsätzlich seien viele Fahrradträger relativ sicher. Das sei durch einen Test bewiesen worden, den der ADAC bereits 2011 durchführte. Damals wurden Heck- und Dachträger geprüft, die sich oftmals gut verwenden ließen.

adacAllerdings wurden nicht nur gute Noten vergeben. Die Prüfer des ADAC, die für diesen Test mit den Fachleuten von Stiftung Warentest kooperierten, vergaben sogar die Note „mangelhaft“. Dabei wurden die Träger nach verschiedenen Testkriterien wie der Fahreigenschaft, der Sicherheit und der Handhabung geprüft. Zum Vergleichssieger avancierte ein Produkt des skandinavischen Herstellers Thule, das auf Anhängerkupplungen fixiert wird. Der Euroway G2 920 von Thule ist der Träger, der aus den Untersuchungen als Gesamtsieger hervorging.

Gute Ergebnisse erzielte auch ein Träger, der sich zum Transport von Elektro-Bikes verwenden lässt. Der Atera Strada Sport 2 erhielt die Note „gut“. Die hochwertige Stahl-Aluminium-Konstruktion, die ebenfalls an der Anhängerkupplung von Automobilen angebracht wird, punktet durch ein intelligentes Design, durch das ein Zugang zum Kofferraum ermöglicht wird.

Positiv wurden aber nicht nur derartige Heckträger bewertet. Die Fachleute des ADAC prüften auch Konstruktionen, die auf dem Dach von Fahrzeugen angebracht werden. Ein gutes Endergebnis erzielte erneut ein Produkt des Herstellers Thule. Der Thule Pro Ride 591 erhielt aber nicht nur ein gutes Gesamturteil, sondern in Sachen Sicherheit sogar die Höchstnote 1,4, die kein anderer Träger erreichen konnte.

Generell zeigte der Test des ADAC, dass die Trägersysteme, die an der Kupplung von Fahrzeugen angebracht werden, viele Vorteile bieten. So wiesen die Experten darauf hin, dass das Beladen bei diesen Transportsystemen oftmals etwas leichter fällt. Zudem würden derartige Konstruktionen weniger Energie verbrauchen, weil der Luftwiderstand nicht so groß wie bei den Dachträgern ist. Die neuen E-Bikes und Pedelecs lassen sich mit den meisten Dachträgern nicht transportieren, weil sie ein hohes Eigengewicht besitzen. Allerdings können die elektrischen Fahrräder mit einigen Heckträgern sicher an den Bestimmungsort gelangen. Allerdings erreichte 2011 keines der Hecksysteme die Note „sehr gut“, weil bei Crashtests die Heckscheibe beschädigt wurde.

Ein Fahrradträger des Unternehmens Montblanc erhielt sogar die Note „mangelhaft“, weil er bei einem wichtigen Ausweichtest versagte, der mit Tempo 70 durchgeführt wurde. Bei dem rasanten Manöver fiel ein Fahrrad vom Transportsystem. Die Experten des ADAC und die Fachleute von Stiftung Warentest bemängelten außerdem, dass viel Kraft erforderlich ist, um den Träger auf der Anhängerkupplung zu fixieren.

Bei einem weiteren Produkt des Herstellers stießen die Tester sogar noch auf gravierendere Mängel. Dabei rissen Fixierbänder, sodass ein Rad zum rasenden Geschoss wurde. Die Experten belegten mit ihren Tests die gravierenden Unterschiede zwischen den Modellen. Potentielle Käufer sollten sich daher ganz genau informieren, bevor ein Fahrradträger erworben wird.

Weitere Tests des ADAC

Schon 2009 hatte der ADAC einen Test durchgeführt, bei dem sieben Trägersysteme die Note „gut“ erhielten. Sechsmal vergaben die Tester des Automobilclubs die Note „befriedigend“. Für einen Träger gab es nur ein „ausreichend“, weil sich gravierende Mängel offenbarten. Bei den Tests wurde nicht nur auf die Montage und die alltägliche Handhabung der unterschiedlichen Fahrradträger geachtet. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Sicherheit, die ebenfalls ins abschließende Testurteil einfloss.

Bei den Tests simulierten die Fachleute des ADAC einen Autounfall mit 30 Stundenkilometern. Die Tester versuchten sich zudem an rasanten Ausweichmanövern bei einem Tempo von mehr als 70 km/h. Außerdem testeten die Prüfer, wie sich die Träger bei Vollbremsungen verhalten. Sie bremsten die Fahrzeuge abrupt ab, wenn die Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern erreicht war. Sie fuhren die Träger zudem auf buckeliger Piste, um die Testträger an ihre Grenzen zu bringen.

Einige Modelle von Atera und EUFAB zeigten kleinere Schwächen. Es kam sogar zu Verformungen, während andere Modelle die Fahrräder verloren. Bei weiteren Produkten von Montblanc machten sich die Räder ebenfalls selbstständig. Dafür konnten andere Träger überzeugen, die zum Beispiel durch den renommierten Hersteller Thule produziert werden. So punktete der Thule Free Ride 532, der keine größeren Schwächen in Sachen Sicherheit offenbarte. Daher wurde dieser Träger zum Gesamtsieger unter den Dachträgern gekürt. Gute Ergebnisse erzielte auch der Thule EuroClassic.

Untersuchungen von unabhängigen Institutionen

dekraDass die Qualität von Fahrradträgern stark schwankt, selbst wenn viel Geld investiert wird, wird durch einen Praxistest bewiesen, den der Auto Club Europa (ACE) in Kooperation mit der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) durchführte. Dabei zeigten einige Produkte, unter ihnen ein Träger für rund 530 Euro, starke Schwächen. Die Tester entdeckten nach ihren Prüfungen sogar Risse im Gestänge. Manchmal entstanden sogar Brüche, durch die die Träger zerstört wurden. Andere Systeme lösten sich, sodass das Fahrzeug beschädigt wurde.

Immerhin zeigte sich bei dieser Untersuchung, dass sich viele Trägersysteme auch mit den neuen E-Bikes nutzen lassen, weil das zulässige Höchstgewicht nicht überschritten wird. Bei diesen Tests ging der X21 Nanovon Uebler als Sieger hervor, der allerdings sehr viel Geld kostet. Verbraucher müssen derzeit rund 500 Euro investieren, wenn dieses Transportsystem verwendet werden soll. Als „sehr empfehlenswert“ wurde aber nicht nur dieser Träger eingeordnet. Mit diesem Urteil wurde auch der Thule easy fold 991 versehen, der noch etwas teurer ist. Auch der Westfalia BC 60 Fahrradträger, der weniger Geld kostet, erhielt diese Bewertung.

Thule BackPac im montierten ZustandVier Systeme von Atera, Bosal, EUFAB und MFT fanden die Tester immerhin noch „empfehlenswert“. Zwei Produkte konnten überhaupt nicht empfohlen werden, weswegen die Juroren ausdrücklich von der Nutzung abrieten. Diese Untersuchung des Automobil Clubs Europa zeigt wie die Tests des ADAC, dass nicht alle Träger zu empfehlen sind. Potentielle Nutzer, die über den Ankauf eines Fahrradträgers nachdenken, sollten sich daher ganz genau informieren.

Auf dieser Internetseite finden Sie Rezensionen, die die Stärken und Schwächen der Träger offenbaren. Schließlich haben unsere Experten ebenfalls zahlreiche Träger ausführlich analysiert. Die Vergleichsergebnisse zeigen die Vor- und Nachteile der Träger. Dort informieren wir Sie auch über gut funktionierende Konstruktionen, die sich sicher verwenden lassen. So können Sie unsere unabhängigen Produktberichte nutzen, bevor Sie genau den Träger erwerben, der in Zukunft zum Transport von Rädern verwendet wird.

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